Das Racing Team der Westsächsischen Hochschule Zwickau ist
eines von weltweit über 470 Teams, welches bei internationalen Formula Student
Events teilnimmt. Alle Mitglieder sind Studenten, die in ihrer Freizeit einen
professionellen, einsitzigen Rennwagen konstruieren, fertigen und mit diesem
bei internationalen Events gegen andere Teams antreten. Das erlernte,
theoretische Wissen aus dem Studium in die Praxis umzusetzen ist nur einer von
vielen positiven Aspekten, welche den Reiz der Teilnahme an einem solchen
Projekt ausmachen. Dieses Jahr bauen wir unseren 6. Rennwagen, der einen rein
elektrischen Allradantrieb besitzt, welchen nur sehr wenige Teams realisieren
können. Dies ist nur eine von zahlreichen Innovationendes WHZ Racing Teams. Der
FP511e soll an den Erfolg seiner Vorgänger anknüpfen. In der Saison 2010 haben
wir bei der FS UK in Silverstone den 6. Platz von insgesamt 76 Teams belegt.
Bei dem deutschen Event in Hockenheim erreichten wir den 3. Platz und waren
somit das beste deutsche Team. Weltweit stehen wir an 10. Stelle. Ganz
besonders stolz sind wir darauf, dass wir gleichzeitig die beste Fachhochschule
der Welt sind. Der Erfolg spricht für unser außerordentliches Engagement,
fundiertes ingenieurtechnischen Wissen, professionelles Arbeiten und große
Leidenschaft für den Motorsport. Bisher wurde die Verkleidung der Rennwagen
entweder aus Glasfaser (bis 2008) oder Kohlefaser hergestellt. Dieses Jahr fiel
die Entscheidung auf die Naturfaser Basalt, da es bei den Events einerseits auf
die ökologische und andererseits auf die finanzielle Bilanz der Autos ankommt.
Außerdem stellt dieser Schritt ein Alleinstellungsmerkmal unter den Formula
Student Teams dar. Auf den folgenden Seiten wird der Herstellungsprozess der
Verkleidung des FP511e ausführlich geschildert. Auf diesem Wege wollen wir uns
auch nochmal ausdrücklich für Ihre Sponsoringleistung bedanken!
Nachdem die Formen aus PU‐Schaum (Dichte 450kg/m3)
fertig gefräst, gefüllert und geschliffen wurden, lackierten wir einen weißen Gelcoat
darauf. Als dieser getrocknet war, wurden alle Formen insgesamt 8 mal gewachst und
poliert, um eine gute Entformbarkeit der Laminate zu gewährleisten.
Nachdem alle Faserlagen, Lochfolie, Vlies und Vakuumfolie zugeschnitten und die Vakuumpumpe vorbereitet waren, wurde im nächsten Arbeitsschritt das Harz-Harter-System aufgetragen. Weil die Nase des Fahrzeuges aus designtechnischen Gründen 2 schmale Kerben aufweist, verwendeten wir für diese Abschnitte Kohlefasergewebe, da dieses eine etwas bessere Drapierbarkeit besitzt und gleichzeitig als Versteifung dient. Darauf wurde dann die erste 200er Lage Basalt laminiert.
Die zweite
Basaltlage wurde dann aus Gründen der Steifigkeit und des Kraftflusses um 45 Grad zur Ersten verdreht. Zwischen den beiden Lagen fügten wir sogenannte ‘Airex‘‐Schaum‐Streifen
ein, welche ebenfalls einen gehörigen Anteil an Steifigkeit bringen, da sie das Flächenträgheitsmoment des Systems in Biegerichtung erhöhen.
Im nächsten
Schritt wurde die als Trennschicht zwischen getränktem Laminat und Vlies
Fungierende Lochfolie
angepasst, welche beim Vakuumziehen überschüssiges Harz gleichmäßig in das
darüberliegende Vlies dringen lässt. Über das Vlies und um die gesamte Form kam
nun die Vakuumfolie, welche mit Acryl abgedichtet wurde. Nachdem der
Schlauch der Pumpe integriert war, konnte die Form Vakuum gezogen und die
Zeitschaltuhr auf 8h gestellt werden.
Nach den
besagten 8h entfernten wir Vakuumfolie, Vlies und Lochfolie und ließen das
Laminat noch 2 Tage durchtrocknen. Danach demontierten wir die 2-teilige Form und
konnten die Nase gut entformen.
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